Dr. Christian Spendel – A real-life case
16 January 2018Successful change of leadership at the European expert association for safe logistics
3 February 2018Click here for the English Version
Praxisfall: die Firma Petschl Transporte stellt sich vor!
Ein interessantes Praxisbeispiel konnte Dr. Christian Spendel von der Geschäftsführung Petschl Transporte aus Österreich unter dem Titel „Ladung durch Obersten Gerichtshof gesichert“ geben. Das Impulse-Statement über einen Unfall ergänzte das 5. Eumos Symposium 2017, das dieses Mal in der Wirtschaftskammer Österreich in Wien statt fand.
Petschl Transporte ist ein Familienbetrieb mit ca. 300 Mitarbeitern und 140 Fahrzeugen. Ihre Spezialisierung liegt auf Schwertransporten, da ist ein großes Bewusstsein für Ladungssicherheit natürlich Grundvoraussetzung.
Eine wichtige Leidentscheidung des Obersten Gerichtshofs
Trotzdem passieren jeden Tag kleine Fehler. Der Unfall wurde 3 Jahre später vom Obersten Gerichtshof in ihrem Sinne entschieden und markiert eine wichtige Leitentscheidung: Eine Verletzung von Überprüfungspflichten (Zitat Folie)+ was wurde transportiert?
3 Jahre Rechtsstreit
Es war sofort klar, dass man 24 t nicht stehend transportieren konnte, doch der Kunde ist König: er wollte das Geld eines extrabreiten Transporters nicht zahlen. Als es zum Unfall kam begann ein 3-jähriger Rechtsstreit, am Ende ging es für das Familienunternehmen gut aus. Nicht nur der Verlader hatte Schuld, auch der Fahrer muss die Ladung überprüfen – doch war für ihn überhaupt ersichtlich, dass die Ladung unzureichend gesichert war?
Kritik und Diskussion: das Fachpublikum reagiert auf den Entscheid
Das Fachpublikum reagierte skeptisch – die Ladung sei von Anfang an zu schlecht gesichert gewesen, der Fahrer hätte gar nicht die Fahrt antreten dürfen. Auch das sich die Firma auf den Wunsch des Kunden eingelassen hatte sei nicht in Ordnung gewesen, das benutzte Fahrzeug sei augenscheinlich ungeeignet für den Schwertransport gewesen, aus technischer Sicht sei die Firma nicht ganz frei zu sprechen am entstandenen Schaden.
Einfach aber genial: so wird dem Fahrer vor Ort geholfen!
Übrig blieb nach hitzigen Diskussionen aber vor allem die Frage: was kann ein Fahrer tun, wenn er sich unsicher ist über die Ladungssicherheit? Dazu kommt auch die Angst etwas zu sagen, die Fahrt am Ende abzulehnen – denn schließlich kann das zur Kündigung führen. Das Symposium fand eine einfache und doch geniale Idee diesen Missstand in der Aufklärungsarbeit in der Zukunft zu überbrücken: der Fahrer könnte bei Unsicherheit ein Foto via Handy an die Firma schicken und so eine Meinung einholen. Der Vorteil für den Fahrer liegt hierbei klar auf der Hand: er wird nicht nur in der Frage, ob er fahren darf oder nicht unterstützt, er wird im Ernstfall auch nicht mehr so schnell zur alleinigen Verantwortung gezogen!
Den vollständigen Vortrag gibt es wie immer
Als Folienpräsentation zum Nachlesen:
Dr. Christian Spendel – Ladung durch Obersten Gerichtshof gesichert
Als Podcast fürs Auto:
Als Video für Unterwegs oder zu Hause:
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