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Auch Joan Alcaraz, Projektmanager der Itene in Spanien sprach beim diesjährigen Eumos Symposium 2017 in der Wirtschaftskammer Österreich in Wien. Der Titel seines Vortrags „Von den lokalen zur globalen Transportregelung, Umsetzung RL 2014/47/EU“ versprach eine Einschätzung der Ladungssicherheit aus spanischer Sicht.
Das spanische Forschungszentrum stellte durch unterschiedlichste Tests fest, dass die durch fehlende Ladungssicherung verursachten Unfälle im Vergleich zu normalen Verkehrsunfällen gar nicht so hoch einzustufen ist. Ein Grund vielleicht, warum die Politik das Thema Ladungssicherheit noch immer als recht nebensächlich behandelt. Viel schlimmer sei der Faktor von Übergeschwindigkeit mit fehlendem Sicherheitsabstand zum vorderen Fahrzeug einzuschätzen!
Herr Alcaraz problematisiert ebenso, dass keine entsprechende Ausbildung für Polizeikräfte in den nächsten Jahren geplant sein. Noch schlimmer stufte er aber das sprachliche Problem ein, das erst durch genaues Hinsehen in den Richtlinien zu finden ist: offenbar hat sich hier ein Übersetzungsfehler eingeschlichen, denn statt „shall“ wird im Englischen oft „may“ verwendet. Das heißt, in einigen Fällen heißt es „man kann“, „muss“ aber nicht. Das dies das Sicherheitsniveau senkt ist klar. Zudem scheint gerade Spanien in einigen Umsetzungen im europäischen Vergleich hintenan, ein Punkt den die Itene ändern möchte!
Bei 2,5 Millionen registrierten Fahrzeugen ist es verständlich, das die spanische Polizei noch überfordert ist, „es geht dort mehr wie bei einem Boxenstopp bei der Formel 1 zu“, vergleicht Herr Alcaraz. Oftmals werden nur kurz die Papiere überprüft, denn das Fahrzeug „kann“, „muss“ ja aber nicht überprüft werden laut Gesetzeslage. Und das, obwohl viele der Fahrzeuge international unterwegs sind! Doch auch in anderen Ländern, beispielsweise in Frankreich, wird Ladungssicherung nur mangelhaft überprüft.
Auch Herr Alcaraz spricht sich deutlich für Zertifikate aus, ein einheitliches Format für Dokumente ist international längst überfällig. Viele Fragen sind noch unbeantwortet, gerade im internationalen Zusammenspiel wird dies deutlich aber auch in klimatischen Bedingungen scheint dies zu wenig durchdacht. „Wir müssen endlich global denken“, fordert Herr Alcaraz, nur so kann Verantwortung wirklich Umsetzung erfahren.
Als Folienpräsentation zum Nachlesen:
Joan Alcaraz – Von den lokalen zur globalen Transportregelung
Als Podcast fürs Auto:
Als Video für Unterwegs oder zu Hause:
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